Das Ungefilterte sehen. Die Ohnmacht im Alltag meiner Therapeutischen Arbeit.
Das habe ich erlebt: – Eine Frau wird brachial operiert – im empfindlichsten Bereich des Körpers: der Stimme. – Der Eingriff wirkt nicht wie Heilung, sondern wie Übergriff. – Ich spüre: Diese Frau hätte vielleicht andere Wege gehabt. Sanftere. Ganzheitlichere. – Ich selbst arbeite mit ganzem Herzen systemisch, körperlich, mit Seele und Sprache – und fühle mich von der Schulmedizin übergangen, ignoriert, herabgesetzt.
Mein Kopf sagt:
„Ich bin nicht mehr im Mitgefühl, nicht mehr in meiner Lösungskraft – ich bin in Hilflosigkeit. In Wut. In ohnmächtigem Zorn.“
Ich spüre in mein Körper: Wo sitzt diese Wut? Wo die Hilflosigkeit?
Ist es heiß? Stechend? Kalt? Erstarrt?
Ich sage leise zu mir:
„Ich darf fühlen. Ich darf wütend sein. Ich darf ohnmächtig sein.“
Der Ursprung meiner Ohnmacht
Diese Wut kommt nicht nur aus dem Heute.
Sie ist älter. Sie ist kollektiver. Sie ist archaisch.
Ich frage mich:
Kennst du das Gefühl, nicht gehört zu werden – obwohl du es besser weißt?
Gab es in deiner Kindheit, in deiner Herkunftsfamilie, in deinem Umfeld Situationen,
wo du gesehen hast, was heilsam wäre – und dennoch wurde das Gegenteil getan?
Gab es jemanden, der verletzt wurde –
weil niemand auf die sanfte, weise Stimme gehört hat?
Gab es vielleicht in deinem System eine Hebamme?
Eine Kräuterfrau? Eine Seherin? Eine, die verstoßen wurde, weil sie heilte – jenseits des Systems?
Könnte es sein, dass du heute für sie sprichst und fühlst?
Nicht aus Trotz. Sondern aus Liebe.
„Ich will, dass sie gehört werden – die stillen Wege.“
„Ich will, dass sie nicht mehr ausgelacht oder ausgelöscht werden – die Weisen.“
„Ich will, dass wir nicht mehr aufgeschnitten werden, wenn wir doch heilen könnten.“
Das ist der Ruf, der in mir lebt.
Die Zuwendung zu mir selbst
Ich darf mich selbst sehen – nicht nur als Kämpferin, sondern als Fühlende.
Ich sage zu mir:
„Ich sehe meine Hilflosigkeit. Ich halte dich Wut. Ich ehre meine Sehnsucht nach heilsamer Verbindung.“
„Ich bin traurig, weil ich mir Kooperation wünsche.“
„Ich bin wütend, weil mein Mitwissen übergangen wird.“
„Ich sehne mich nach einer Welt, in der der gesunde Anteil zuerst gesehen wird – nicht der kranke.“
Bedürfnisse die sich hinter meinen Gefühlen verstecken:
– Wirkung entfalten dürfen
– Gesehen werden in meiner Weisheit
– Zusammenarbeit statt Konkurrenz
– Würde für den Körper
– Verbindung zwischen Schulmedizin und Heilwissen
Und dann:
„Ich bitte mich heute, mich nicht zu verurteilen für meine Wut – sie zeigt meine Liebe.“
„Ich bitte mich, weiter an den Dialog zu glauben – auch wenn manche ihn verweigern.“
Wirkliche Begegnung
Jetzt – ich bin bereit liebevoll zu schauen – stell ich mir den Schulmediziner vor, der die OP geleitet hat.
Nicht als Feind.
Sondern als Mensch, der nach seinem besten Wissen handelt – und mich und meine Ahnen dennoch nicht sehen kann.
Ich spreche leise:
„Ich sehe, dass du glaubst zu helfen.
Aber ich sehe auch, was verletzt wurde.
Ich will dich nicht bekämpfen – ich will dich erinnern:
Der Mensch ist mehr als ein Körper.
Heilung ist mehr als das Schneiden.“
Und vielleicht noch:
„Ich halte Raum – nicht nur für die Patienten.
Sondern auch für dich.
Denn ich glaube: Wenn du wieder spürst, wirst du wieder sehen.“
Ich bin nicht gegen die Schulmedizin.
ich bin für eine Medizin, die wieder heilt.
Das ist mein innerer Ruf.
Ich schreibe nein eigenen Heilungssatz auf:
Nicht gegen. Sondern für:
„Ich diene einer Medizin, die den Menschen sieht – nicht nur seine Diagnose.“
„Ich verbinde Welten: das Wissen der Schulmedizin und die Weisheit der Seele.“
„Ich halte Räume, in denen Gesundheit wieder gefühlt werden darf – bevor Krankheit geschnitten werden muss.“
„Ich bin nicht gegen. Ich bin für. Für Berührung statt Betäubung. Für Zuhören statt Zuschneiden.“
„Ich bin die Stimme derer, die heilen, ohne zu verletzen – die erinnern, was der Körper längst weiß.“
„Ich bringe Licht an Orte, die zu lange nur durch Neonröhren beleuchtet wurden.“
Ich höre tief in mich hinein –
nicht auf das, was ichtue, sondern auf das, was ich bin.
Ich bin keine Rebellin gegen das System.
Ich bin eine Erinnerin – an die Heiligkeit des Körpers, an die Würde der Heilung,
an das, was nicht aufgeschnitten, sondern aufgerichtet werden will.
Spüren wir gemeinsam?
Still. Wahr. Und so ehrlich, dass es weh tun darf – und gleichzeitig heilt?
Ich beginne mit einem Vorschlag, und du atmest einfach hinein.
Wenn es vibriert, bleiben wir.
Wenn es noch nicht ganz du bist, tasten wir weiter.
Wenn Du den Ruf hörst und Du Lust hast mit mir zu arbeiten melde dich: