Die Kraft von Selbstempathie – Warum dein eigener Schmerz gesehen werden möchte
Um gut in die Vorstellung zu kommen wie Selbstempathie gehen kann mag ich dir eine erste Frage stellen:
Wenn du ein Baby weinen siehst – was ist dein erster Impuls?
Du hältst inne. Du gehst in die Nähe. Du willst trösten, nicht erklären. Halten, nicht analysieren.
Und wenn du nun dein eigenes verletztes Inneres siehst – bist du genauso sanft mit dir?
Genau hier beginnt die Kraft von Selbstempathie.
Nicht als Konzept. Sondern als gelebte Geste, als innerer Blick, als Entscheidung: Ich bleibe bei mir und halte mich.
Was ist Selbstempathie wirklich?
Selbstempathie bedeutet nicht, sich zu bemitleiden oder sich wichtig zu machen.
Es ist auch kein „Selfcare-Tipp“. Selbstempathie ist eine innere Haltung.
Sie sagt:
„Ich sehe, was in mir lebt. Und ich lehne es nicht ab.“
Es ist die Entscheidung, nicht aus Schuld zu handeln – sondern aus Kontakt.
Der Moment, wenn du dich selbst hältst
Ich habe oft erlebt:
Wenn ich mir ein Wochenende gönne, in dem ich ganz für mich sorge – mit Ruhe, Reflektion, Menschen, die mir wirklich zuhören – dann kommt etwas in Bewegung.
Nicht weil ich mich „optimiert“ habe, sondern weil ich mich gesehen habe.
Dann wird der Nebel in meinem Kopf klarer.
Ich bin präsenter. Geduldiger. Wärmer.
Nicht nur mit mir – sondern auch mit meinem Kind. Mit meinem Mann. Mit der Welt.
Wenn du ein Baby weinen siehst…
… würdest du es trösten, oder bewerten?
Wenn wir Selbstempathie leben wollen, dürfen wir genau diese Haltung nach innen bringen.
Nicht sagen: „Stell dich nicht so an.“
Sondern: „Ich bin hier. Ich sehe dich. Es ist okay.“
Das ist der Moment, in dem du dein eigener Empathie Engel wirst.
Warum deine Familie dich in deiner Fülle braucht
Wenn du in einer Familie lebst – als Mutter, Partnerin, Vater oder Bezugsperson – dann weißt du, wie viel du täglich gibst. Aufmerksamkeit. Emotionale Präsenz. Organisation. Verbindung. Und ganz oft das, was man nicht sieht: Halten. Koordinieren. Aushalten. Verzeihen. Annehmen.
In all dem kannst du leicht den Kontakt zu dir selbst verlieren. Es beginnt schleichend: Vielleicht meldet sich eine innere Unruhe. Du wirst ungeduldiger. Der Ton wird schärfer, obwohl du das gar nicht willst. Du fühlst dich innerlich leer – obwohl du funktionierst.
Genau hier liegt der entscheidende Punkt: Funktionieren ist nicht dasselbe wie verbunden sein.
Es ist möglich, dass du alles richtig machst – und trotzdem innerlich weit weg bist von dir selbst.
Oft versuchen wir, den anderen etwas zu geben, obwohl unser eigener „innerer Becher“ längst leer ist. Wir schenken Aufmerksamkeit, obwohl wir uns selbst nicht zugehört haben. Wir bieten Nähe an, obwohl wir uns selbst nach Rückzug sehnen. Wir wollen für andere stark sein, obwohl wir uns selbst schwach fühlen. Und das spüren alle – auch wenn niemand es ausspricht. Denn echte Präsenz ist nicht etwas, das man vortäuschen kann. Sie ist entweder da – oder nicht.
Ich habe selbst erlebt, wie sehr meine Familie davon profitiert, wenn ich gut für mich sorge. Wenn ich am Wochenende wirklich auftanke, mir zuhören lasse, reflektiere und mit mir selbst in Verbindung bin, dann komme ich mit einer anderen Energie zurück. Ich bin klarer. Geduldiger. Wärmer. Und gleichzeitig innerlich stabil. Ich kann dann auf mein Kind schauen – nicht aus Pflichtgefühl oder schlechtem Gewissen, sondern mit echtem Interesse und einem offenen Herzen. Ich kann meinem Partner zuhören – ohne mich innerlich schon wieder zu rechtfertigen oder zu verschließen.
Diese Form von Verbundenheit entsteht nicht aus Anstrengung. Sie wächst aus innerer Fülle.
Und genau deshalb ist Selbstempathie kein Luxus. Aber sie ist auch keine Pflicht und kein neues Ideal, dem du jetzt noch hinterherjagen musst. Sie ist vielmehr eine liebevolle Einladung, dir selbst wieder näherzukommen – in aller Unvollkommenheit. Selbstempathie sagt nicht:
„Jetzt musst du dich auch noch um dich kümmern.“
Sondern:
„Du darfst dich genauso annehmen, wie du gerade bist – und daraus Kraft schöpfen.“
Denn deine Familie braucht nicht eine Version von dir, die alles im Griff hat.
Sie braucht auch nicht die dauerlächelnde „Ich-schaff-das-schon“-Hülle.
Was sie wirklich braucht – ist dein echtes Sein.
Deine weichen Stellen. Deine wachen Augen.
Deine Bereitschaft, ehrlich da zu sein – auch wenn nicht alles rund läuft.
Wenn du dich selbst immer wieder darin übst, dich liebevoll zu halten – selbst mitten im Chaos – dann wirst du spüren, wie viel echter Kontakt daraus entsteht. Dann wird dein Dasein nicht zur Pflichterfüllung, sondern zu einem Raum, in dem andere sich sicher fühlen dürfen. Nicht, weil du perfekt bist – sondern weil du echt bist. Und weil du mit dir selbst verbunden bleibst.
Das ist der stille Leuchtturm, den du für andere werden kannst.
Nicht, weil du dich dafür opferst. Sondern weil du dir selbst zuerst die Wärme gibst, nach der du dich sehnst.
Selbstempathie ist kein Luxus – sie ist gelebte Selbstliebe
Viele denken: „Ich kann mich doch jetzt nicht um mich kümmern – mein Kind braucht mich, mein Partner, mein Team…“
Doch genau das ist der Trugschluss.
Wenn du dich selbst übergehst, wird dein Mitgefühl irgendwann zur Anstrengung.
Wenn du dich selbst achtest, wird deine Präsenz zur Heilung.
Du bist ein Leuchtturm. Nicht, weil du immer strahlst, sondern weil du in dir ruhst – auch wenn es stürmt.
Die Opferrolle nimmt dir die Klarheit
Ich kenne die Momente, in denen ich in ein Gefühl von „Ich arme“ rutsche. Dann wird alles schwer. Unklar. Chaotisch.
Aber wenn ich es schaffe, liebevoll bei mir zu bleiben –nicht perfekt, sondern einfach da – dann kommt Kraft zurück.
Dann sehe ich den nächsten Schritt. Dann entsteht Schöpferkraft.
Die innere Ordnung der Liebe beginnt bei dir
Auch aus systemischer Sicht (nach Bert Hellinger) beginnt Heilung immer beim eigenen Platz. Wenn du dich selbst siehst, anerkennst, ehrst – dann entsteht eine neue Ordnung.
Dann brauchst du dich nicht beweisen, dann kannst du da sein – und andere dürfen in Resonanz gehen oder nicht.
So entsteht Frieden nicht durch Kontrolle, sondern durch Würdigung.
Der Empathie Engel in dir
Stell dir vor, du sitzt still neben dir.
Nicht, um etwas zu verändern.
Sondern nur, um zu bleiben.
Du wirst nicht gehen.
Du wirst nichts fordern.
Du wirst nicht bewerten.
Du wirst einfach da sein – für dein inneres Weinen, dein Sehnen, deine Angst, deine Kraft.
Du bist dein eigener Empathie Engel.
Und von dort aus – beginnt dein Leuchten.
Fazit: Du bist das Zuhause, das du gesucht hast
Du musst niemandem mehr etwas beweisen. Du darfst einfach du sein.
Und von dort aus – verbunden, klar, gehalten – wirst du zum Container für andere.
Nicht aus Pflicht, sondern aus Fülle.
Selbstempathie ist kein Luxus, sie ist deine Wurzel der Liebe für alles andere.
Einladung
Wenn du spürst, dass dich diese Worte berühren – und du den Wunsch hast, noch tiefer bei dir selbst anzukommen,
dann melde dich gern bei mir.
Ich begleite dich nicht mit Ratschlägen – sondern mit Raum. Mit Präsenz. Mit Zuhören.
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Und wenn du auf dem Weg sein möchtest mit einer inneren Begleitung, dann ist vielleicht mein Buch genau das, was dich stärkt:
Mein Buch: „Fauch mich an, ich liebe dich trotzdem“
Ein tiefer, dialogischer Selbsterkenntnisweg mit Elementen der Selbstempathie, innerer Kind-Arbeit und systemischem Blick.
Ein Gespräch – mit mir selbst. Und mit einer Stimme, die bleibt.
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