Warum Kinder aus getrennten Familien ein Ventil brauchen: Systemische Einsichten und Lösungen

In Trennungsfamilien erleben Kinder oft eine immense emotionale Belastung. Ihre Reaktionen auf diese Herausforderungen können uns viel über die Dynamik in ihrem Familiensystem verraten. In diesem Artikel werfen wir einen systemischen Blick auf diese Thematik und zeigen auf, wie Erwachsene den Kindern helfen können, ihren Frust und inneren Druck gesund zu verarbeiten.

Die versteckten Botschaften im Verhalten von Kindern

Kinder sind wie ein Spiegel: Sie reflektieren oft unbewusste Spannungen innerhalb ihrer Familie. Besonders nach einer Trennung versuchen sie, mit den neuen Gegebenheiten zurechtzukommen. Doch was passiert, wenn diese Spannungen nicht aufgelöst werden können?

Oftmals sucht sich das Kind ein Mensch aus, der als Ventil für seinen Frust dient. In diesem Fall ist es häufig die neue Partnerin oder der neue Partner eines Elternteils. Dies zeigt sich auch in der Geschichte von Luna, einem Kind aus einer Trennungsfamilie. Sie kanalisiert ihren inneren Druck, indem sie Marie – die neue Partnerin ihres Vaters – herausfordert.

Systemische Dynamiken: Was steckt dahinter?

Nach Bert Hellinger gibt es in jeder Familie eine Ordnung der Liebe. Wenn diese gestört ist, entstehen Konflikte, die sich in Verhaltensmustern ausdrücken. Besonders die Kinder zeigen die Symptome einer Familie in der die Ordnungen der Liebe nicht im Gleichgewicht sind.

• Das Recht auf Zugehörigkeit: Kinder fühlen sich instinktiv mit ihrem Herkunftssystem verbunden. Wenn sie den Eindruck haben, dass die neue Partnerschaft eines Elternteils dieses System gefährdet, reagieren sie mit Frust und Widerstand. Hier ist vor allem die Präsenz der Eltern entscheidend die immer dem Kind die Sicherheit gibt das die Eltern verfügbar sin. Das brauchen übrigens alle Kinder.
• Die Rolle des Kanals: Kinder drücken durch ihr Verhalten oft unausgesprochene oder verdrängte Gefühle aus, die im Familiensystem herrschen. Lunas Verhalten zeigt, wie wichtig es ist, die zugrunde liegenden Spannungen sichtbar zu machen, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen. Das ist Aufgabe von uns Erwachsenen uns Unterstützung zu holen und für Heilung und Transparenz in unseren System zu sorgen. Es ist wichtig das wir uns gegenseitig stärken und Hilfe annehmen von Menschen mit Verständnis für verstrickte Familien Dynamiken

Die Rolle der neuen Partner:innen

Wenn Kinder neue Partner:innen ablehnen oder herausfordern, ist es wichtig, dies nicht persönlich zu nehmen. Stattdessen sollten Erwachsene empathisch reagieren und klare Grenzen setzen. Marie hat erkannt, dass Lunas Verhalten nicht gegen sie gerichtet ist, sondern eine Botschaft über die inneren Konflikte des Kindes vermittelt.

Praktische Ansätze für Eltern und neue Partner:innen

1. Achtsames Zuhören: Hören Sie den unausgesprochenen Botschaften des Kindes zu. Bleiben Sie präsent und offen für das, was hinter dem Verhalten steckt.
2. Klare Strukturen schaffen: Kinder brauchen Sicherheit und das Gefühl, dass alle Familienmitglieder ihren Platz haben. Integrieren Sie sowohl das Herkunftssystem als auch das neue Gegenwartssystem.
3. Systemische Aufstellungsarbeit nutzen: Diese Methode kann helfen, unausgesprochene Spannungen und Verstrickungen sichtbar zu machen und zu lösen. Sie ermöglicht es, die Ordnung im Familiensystem wiederherzustellen.
4. Eigene Selbstfürsorge stärken: Neue Partner:innen sollten sich ihrer eigenen Grenzen bewusst sein und regelmäßig Zeit für sich selbst nehmen, um emotional stabil zu bleiben.

Ein Kanal für Veränderung

Kinder aus Trennungsfamilien wie Luna zeigen uns, wie wichtig es ist, ihnen Raum für ihren Frust und ihre Ängste zu geben. Wenn wir als Erwachsene lernen, auf diese Botschaften zu hören und ihnen mit Empathie und Struktur zu begegnen, schaffen wir die Grundlage für Heilung und Wachstum – für das Kind und die gesamte Familie.

Haben Sie Fragen zu systemischen Familienkonstellationen oder suchen Sie nach Unterstützung? Melden Sie sich gerne bei mir, und wir finden gemeinsam den passenden Weg für Ihre Situation.